28. Januar – Besuch des Naturzentrums Pfäffikersee
Das Naturzentrum Pfäffikersee ist ganzjährig geöffnet und lädt ausdrücklich dazu ein, sich auch in der kalten Jahreszeit zur Beobachtung der Tiere und der winterlichen Landschaft dort einzufinden. Nach einer Einführung zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung dieses Schutzgebietes, das die grösste Moorlandschaft des Kantons Zürich umfasst, ging es auf einen Rundgang nach draussen, wo wir verschiedene Tiere beobachten konnten und das Schutzgebiet mit seinen Eigenschaften und besonderen Merkmalen besser kennenlernten.
März/April – Amphibienschutz
Wir starteten den Aufruf „Helft mit sie zu schützen“ in Form von Plakaten und Flyern, die in den Wohngebieten verteilt wurden, wo besonders viele Amphibien bei ihrer Wanderung beobachtet werden. Dabei sollen Bewohnerinnen und Bewohner sensibilisiert werden, einerseits auf die Tiere zu achten und sie nicht zu überfahren und andererseits ihre Häuser und Gärten amphibienfreundlich zu gestalten.
29. April – Vogelexkursion mit Konrad Wiederkehr
Anlässlich der bevorstehenden „Stunde der Gartenvögel“ im Mai begaben wir uns mit Konrad Wiederkehr, Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Spreitenbach-Killwangen, auf eine Vogelexkursion durch Bergdietikon. Wir beobachteten Vögel in unserer Umgebung und lernten einiges über ihre Eigenschaften, ihren Nestbau und ihr Brutverhalten. Ihren Abschluss fand die Veranstaltung auf der Terrasse des Restaurants Herrenberg.
13. Mai – Besuch des Flusskraftwerks Bremgarten
Nachdem wir uns anlässlich unserer Themenreihe „Energiegewinnung“ im Vorjahr bereits das Heizkraftwerk Hagenholz in Zürich angeschaut hatten, besuchten wir dieses Mal das Flusskraftwerk Bremgarten-Zufikon. Es ist eins von 26 Wasserkraftwerken im Kanton Aargau und seit 1975 in Betrieb. Bei einer 2-stündigen Führung mit Pascal Rohner, technischer Mitarbeiter im Kraftwerk, machten wir den gleichen Rundgang, den Pascal oder ein Kollege von ihm jeden Tag zur Kontrolle machen muss, und lernten den Aufbau des Kraftwerks sowie seine Funktion und Leistung kennen.
23. Juni – Vortrag zum Thema Neophyten, gehalten von Camille Schneiter
Da das Thema Neophyten zurzeit viele beschäftigt, luden wir die Expertin Camille Schneiter ein, einen Vortrag dazu im Restaurant Herrenberg zu halten.
Camille Schneiter ist Umwelthistorikerin an der Universität Zürich und schreibt zurzeit ihre Dissertation zur Geschichte der Neobiota in der Schweiz. Neobiota ist ein Oberbegriff, der neben Neopyhten (Pflanzen) auch Neozoen (nicht-menschliche Tiere) und Neomyzeten (Pilze) umfasst.
Wir hörten von ihr, was Neophyten überhaupt sind, warum viele nicht schädlich sind und was invasive (schädliche) Neophyten ausmacht. Mit ihrem Vortrag räumte Camille auch gleich auf mit so mancher Fehlinformation bzw. falscher Begriffsverwendung.
2. September – Besuch der Igelstation Satis
Bei einer 2-stündigen Führung wurden uns der Lebensraum und die Gewohnheiten des Igels, aber auch seine Gefährdung durch den Menschen nähergebracht.
Die Stiftung Satis betreibt seit 2019 eine Station für Igelhilfe, wo kranke, verletzte oder verwaiste Igel aufgenommen, aufgepäppelt und gesund gepflegt werden, um sie anschliessend wieder auszuwildern. Nach einer theoretischen Einführung durften wir auch die Igelstation besuchen und hautnah erleben, wie liebevoll all die hilfsbedürftigen Igel umsorgt und gepflegt werden. Gleichzeitig lernten wir, was wir alle tun können, um eine igelfreundliche Umgebung zu schaffen und ihn nicht zu gefährden.
23. September – Pilzexkursion mit Norbert Walker
Nachdem uns Norbert Walker, langjähriger Pilzkontrolleur in Urdorf, und seine Frau Marianne im letzten Jahr schon mit ihrem Wissen begeisterten, freuten wir uns, dass die beiden uns auch in diesem Herbst auf eine Pilzwanderung mitnahmen.
Wieder fanden wir viele interessante Exemplare, zu denen uns ihre Eigenschaften und Erkennungsmerkmale erläutert wurden. Der Ausklang fand dieses Mal auf dem Hof von Alois Hess stand, wo wir eine Pilzpfanne zubereiteten.
11. November – Besuch des Kernkraftwerks Leibstadt (KKL)
Ebenfalls zugehörig zu unserer Themenreihe „Energiegewinnung“ besuchten wir eine weitere Art von Kraftwerk. Das KKL ist eins der 5 Kernkraftwerke der Schweiz, das neben den Werken Beznau 1 und 2 sowie Gösgen in Betrieb ist (Mühleberg ist seit 2019 ausser Betrieb).
1984 in Betrieb genommen ist es hier das jüngste Kernkraftwerk.
Der Prozess „Vom Uran zum Strom“ wurde uns bei der 3-stündigen Führung „Kernenergie erleben“ auf abwechslungsreiche Art erläutert und veranschaulicht.
17. Dezember – Arbeitseinsatz Nistkästen aufhängen
Da wir noch 8 Nistkästen übrig hatten, empfahl uns auf Anfrage unser Vogelexperte Konrad Wiederkehr, diese an der Benjeshecke aufzuhängen. In einer Höhe von ca. 3 Metern und in Richtung Südost setzten wir dies so um.
Earth Hour am 26.03.22
Ende März findet alljährlich die Earth Hour statt – eine Klimaschutzaktion, die 2007 von der Umweltschutzorganisation WWF im australischen Sydney ins Leben gerufen wurde und sich von dort aus weltweit ausbreitete. Millionen Menschen schalten um 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht in ihren Privathaushalten aus und setzen damit ein Zeichen für den Klimaschutz.
Anlässlich dieser Aktion kamen wir an diesem Tag zusammen, um bei einem Spaziergang bei Fackelschein mit anschliessendem Apéro und Lagerfeuer auf dem Vorplatz der reformierten Kirche an diesen Tag zu erinnern. Der Austausch zu den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Engagement zum Erhalt einer gesunden Pflanzen- und Tierwelt war rege und führte zu interessanten und zum Nachdenken anregenden Gesprächen.
Kurs Imkern mit Martin Bräm am 21.05.22
Martin Bräm lud uns zu einer Besichtigung seines Bienenhauses ein, wo er uns gemeinsam mit Ursula und Heinz Wechner, zwei weiteren Profis auf diesem Gebiet, die Welt der Bienen näherbrachte. Von den Aufgaben eines Imkers, über den Aufbau und die Organisation eines Bienenvolkes bis hin zu Bedrohungen dieser sensiblen Tiere lernten wir eine ganze Menge und schlossen diesen lehrreichen und schönen Vormittag beim gemeinsamen Grillieren ab.
Waldspaziergang mit Förster Peter Muntwyler am 25.06.22
Peter Muntwyler ist Förster des Forstreviers Heitersberg, welches neben Bergdietikon auch die Gemeinden Spreitenbach, Bellikon, Killwangen, Oberrohrdorf und Remetschwil umfasst. Er und sein Team sind für 600 Hektar (ha) öffentlichen Wald und 300 ha Privatwald verantwortlich. Wir erfuhren einiges zum Schutz des Waldes und dessen Zustand, zur besonderen Bedeutung und Funktion von stehendem Totholz für viele Organismen, zum Befall des Borkenkäfers und nicht zuletzt zur Wichtigkeit der Bekämpfung von Neophyten.
Den Abschluss unseres Waldspaziergangs bildete ein gemütliches Beisammensein am Grill. Aufgrund der bereits schon im Juni recht hohen Waldbrandgefahr durften wir diesen bei unserem Mitglied Alois Hess am Unteren Schönenberg aufstellen.
Fledermausexkursion am 27.08.22
In Begleitung von Saskia Jenny, Expertin für Fledermäuse und deren Erhalt und Schutz, wurden wir bei einem Abendspaziergang an der Limmat in die Welt dieser beeindruckenden Tiere eingeführt. Wir trafen uns vor der Dämmerung und Saskia klärte uns über die Lebensart und den Lebensraum von Fledermäusen auf. Von ihr mitgebrachte Anschauungsobjekte vertieften unser neu erworbenes Wissen und mit beginnender Dämmerung ging es dann endlich los. Ausgestattet mit Detektoren orteten wir die kleinen Flugkünstler und verfolgten ihre atemberaubenden Flugmanöver. Es war faszinierend zuzusehen, wie elegant sie durch die Nacht gleiten.
Pilzexkursion mit Norbert und Marianne Walker am 29.10.22
Norbert Walker ist Pilzkontrolleur in Urdorf und übt diese Funktion schon seit 46 Jahren aus. Gemeinsam mit seiner Frau Marianne, ebenfalls Pilzkennerin, machten wir uns in unserem Wald auf einen ca. zweistündigen Spaziergang, bei dem wir etliche Pilzsorten sammelten. Jeder Fund wurde sorgfältig inspiziert und anhand seiner Form, Farbe, Eigenschaften sowie seines Geruchs bestimmt. Am Ende dieses Spaziergangs hatten wir ca. 30 Pilzsorten vor uns liegen, die Norbert uns in geniessbar, weniger gut geniessbar sowie (tödlich) giftig unterteilte und nochmals ihre Eigenarten erläuterte.
Der Ausklang fand im Pfarreizentrum statt, wo wir aus den geniessbaren Pilzen ein Risotto machten und beim gemeinsamen Essen diese interessante Exkursion Revue passieren liessen.
Besichtigung des Kehrrichtheizkraftwerks Hagenholz in Zürich am 26.11.22
Bei dieser zweistündigen Besichtigung verfolgten wir den Weg des Abfalls vom Abfallbunker über den Feuerofen bis hin zur Rauchgasreinigung und endgültigen Energiegewinnung. Die enorme Kapazität und Dimension dieses modernen Kraftwerks hinterliessen einen nachhaltigen Eindruck und machten uns wieder einmal bewusst, wie wir durch Recycling und die richtige Entsorgung unseres Abfalls auch einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten können.
Arbeitseinsätze
Um das heruntergefallene Laub zu entfernen, wurde der Schnepfenweiher von Peter Schmid ausgebaggert.
Die kleinen Tümpel an der Benjeshecke wurden von Gregor Betschart gereinigt.
30. Mai 2021: Putzete am Egelsee
Ausgerüstet mit Abfallsäcken, Greifzangen und Handschuhen und hoch motiviert zogen wir frühmorgens bei strahlend blauem Himmel Richtung Egelsee los, um liegen gebliebenem Abfall den Garaus zu machen.
Bereits beim Treffpunkt am Parkplatz flitzten die ersten Kinder los, um diesen von Zigarettenstummeln zu befreien. Erfreulicherweise hatten wir jedoch am Egelsee und auf den umliegenden Wegen nicht viel zu tun, was wir sicher dem Werkhof zu verdanken haben, der dort regelmässig die Aufräumarbeiten übernimmt.
Dennoch liessen wir nicht locker und machten uns mit Argusaugen daran, auch den kleinsten Abfall noch zu finden. Vor allem unsere jungen Helfer kletterten dafür unermüdlich über Stock und Stein und ins Gebüsch, um „Trophäen“ wie Alufolie, Kronkorken und Plastikzipfel aufzustöbern und sogar festgetretene Scherben aus dem Boden zu pulen.
Nach etwa 3 Stunden waren wir etwas müde, aber zufrieden wieder zurück und belohnten uns noch mit einem kleinen Snack.
Im Sommer werden wir sicher noch einmal losziehen und freuen uns jetzt schon auf tatkräftige Helfer. Danke allen, die uns dieses Mal so engagiert unterstützt haben!
Bilder von Birthe Lohmann.
22. Mai 2021: Unbekanntes Bergdietikon
Unsere Ehrenpräsidentin Anita Weibel hegte schon lange den Wunsch, einen aussergewöhnlichen Spaziergang durch Bergdietikon anbieten zu können. Dies konnte nun am Pfingstsamstag umgesetzt werden. Zum Auftakt nach der langen Corona-Veranstaltungspause haben sich erfreulich viele begeisterte Mitglieder der Naturschutzgruppe angemeldet. Nichtsdestotrotz hielten wir uns an die Auflagen des BAG, wollten aber keinem Mitglied diesen Spaziergang verwehren. Kurzerhand haben wir den Leiter angefragt, ob er nachmittags eine weitere Runde durch Bergdietikon drehen und sein Wissen mit noch mehr Interessierten teilen würde. Beat Brunner, Forstingenieur und versierter Bergdietikon-Kenner, war natürlich hellauf begeistert und freute sich auf eine zweite Runde.
Pünktlich um 9.30 Uhr wurde die erste Gruppe mit 15 Personen beim Parkplatz Kindhausen durch die Familie Weibel und Beat Brunner begrüsst. Nach ein paar Schritten waren wir bereits beim ersten Highlight angekommen, dem alten Schulhaus. Beat wusste einiges zu erzählen, unter anderem war zum Beispiel die Bezahlung der Lehrpersonen damals so schlecht, dass sie von den Eltern der Schüler mit Lebensmitteln beschenkt wurden. Weiter ging es am alten Brunnen vorbei bis zum Rebhüsli, in welchem Beat sogar einige seiner Jugendjahre verbracht hatte. Wir betrachteten die alte Bruchsteinmauer, spazierten weiter zu den Moränenhügeln, welche auf die Vergletscherung und die nachträgliche Versackung des Hanges zurückzuführen sind, bis zum wunderschön renovierten Bienenhaus von Martin Bräm. Er erwartete uns schon freudig und erzählte uns viel Wissenswertes über seine Bienen und wie er denn überhaupt zu seinem süssen Hobby kam. Wir hätten wohl noch stundenlang zuhören können, wäre da nicht Werner Weibel gewesen, der genau wusste, dass noch eine Gruppe auf Tour gehen will und er dadurch die Uhrzeit nie aus den Augen verlor. Somit spazierten wir weiter zur Weihermatten, dem Flachmoor in Bergdietikon, welches den verschiedensten Amphibien und Reptilienarten Lebensraum bietet. Durch das Tälchen des Rööremoos Richtung Egelsee erreichten wir den Guggehürlistein. Tönt nach einem Stein normaler Grösse, aber wer davorsteht, kommt zum Staunen. Mit rund vier mal vier Metern und ca. zweieinhalb Metern Höhe wirkt die Nagelfluh wie ein Fels. Weiter ging unser Spaziergang zur alten Burgruine von Kindhausen. Wie erwartet hatten noch nicht alle Mitglieder die Ruine aus der Nähe bewundert, weshalb alle den steilen Aufstieg gerne in Angriff nahmen. Danach ging es mehrheitlich bergab, vorbei an der Quellfassung Chaltbrunne, bei welcher uns Werner viel Wissenswertes über unser „Hahnenwasser“ erzählen konnte. Unter anderem wie es zu den unterschiedlichen Härtegraden unseres Wassers kommt. Unser letzter Halt war der freigelegte Bach im Hodal und von da ging es am Schwalbenhotel vorbei zurück zum Parkplatz in Kindhausen.
Die beiden Leiter, Beat und Werner, hatten nur kurz Zeit, um das bereitgestellte Lunchpaket zu verschlingen, bevor es um 13.30 Uhr nochmals auf den Rundgang mit sieben interessierten Mitgliedern ging.
Bilder von Sandra Hügli, Peter Lohmann und Werner Weibel.
Igelvillen für Bergdietiker Igel
Damit die Igel in der immer dichter besiedelten Umgebung und den schön aufgeräumten Gärten ein Plätzchen zum Überwintern und auch für den Nestbau finden, könnte man ihnen ein geeignetes Haus herstellen.
Mit genau dieser Idee kam die Naturschutzgruppe zur TTG-Lehrerin Annette Alder (Textil und Technisches Gestalten) und nachdem die Idee den Schülern erklärt wurde, waren viele Sechstklässler motiviert, eine Igelvilla herzustellen.
Wir nannten sie deshalb Villa, weil man sich darunter nicht einfach eine Kiste vorstellen muss. Die Villa hat diverse Extras (wie etwa einen schmalen Gang in Igelgrösse), damit die Igel vor Feinden geschützt sind und es innen auch trocken bleibt.
Der Bau dieser Igelvillen dauerte deshalb auch mehrere Wochen: es musste gemessen, geschraubt, gesägt, geschliffen und schlussendlich auch verziert werden.
Jetzt stehen diese Villen in vielen Bergdietiker Gärten und sind vielleicht bereits von Igeln bezogen worden?
Bilder von Annette Alder.
27. März 2021: Earth Hour
Ende März 2020 wollten wir zum ersten Mal mit einer Veranstaltung in Bergdietikon an der Earth Hour teilnehmen - dieser weltweiten Klima- und Umweltaktion, bei welcher während einer Stunde auf Licht verzichtet wird. Voller Vorfreude haben wir dem diesjährigen Event der Earth Hour entgegengefiebert und gehofft, dass uns Corona keinen Strich durch die Rechnung macht.
Aber auch in diesem Jahr war die Corona-Situation nicht unbedenklich, weshalb wir uns schweren Herzens dazu entschlossen haben, diesen Event nicht öffentlich durchzuführen.
Licht aus! Klimaschutz an! Viele Leute waren trotzdem mit dabei, auch wenn kein öffentlicher Anlass stattfinden konnte. Sie genossen zum Beispiel mit einen Spaziergang den Blick in den Sternenhimmel oder einen gemütlichen Abend bei Kerzenlicht.
Februar/März 2021: Amphibienwanderung
Jedes Jahr zwischen Ende Februar und Anfang März wiederholt sich ein einzigartiges Schauspiel. Ihrem Urinstinkt folgend ziehen geschlechtsreife Erdkröten und Grasfrösche zielsicher zu ihren Geburtsgewässern, dem Gartenteich, See oder Tümpel. Ideal sind regnerische Abende mit Temperaturen von 5-8°C. Doch auf der Strasse lauert häufig der Tod. In einer einzigen Nacht kann ein halber Tierbestand überfahren werden. Mit unseren alljährlichen Bemühungen wollen wir dies vermeiden. Deshalb stehen wir mit Lampen am Strassenrand und helfen den Fröschen und Kröten an exponierten Stellen über die Strasse.
Dieses Jahr bildeten wir Kleingruppen und treffen uns an verschiedenen Posten unter Einhaltung der COVID-19 Schutzmassnahmen (jeweils Eltern mit den dazugehörigen Kindern oder Personen aus dem gleichen Haushalt) von ca. 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr. Wir beobachteten in welche Richtung sich die Amphibien bewegen, trugen sie dann vorsichtig über die Strasse und warteten ab ob sie wieder zurückkehrten um zu verhindern, dass sie doch in die falsche Richtung getragen wurden. Unser Ziel war es genau die Stellen in Bergdietikon ausfindig zu machen an denen Amphibien gefährdet sind um dann gegebenenfalls zukünftige Schutzmassnahmen treffen zu können.
Bild von Elisabeth Bollier.
Auch bei uns war das Jahr 2020 von der COVID Pandemie gezeichnet und alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Dafür wird das Jahr 2021 umso schöner!
1. November 2019: Lichtverschmutzung - zu viel Licht am Himmel
Die Naturschutzgruppe Bergdietikon hat die Einwohner der Gemeinde zu einem Vortrag zum Thema Lichtverschmutzung eingeladen. Referent Rolf Schatz, Geschäftsleiter von Dark-Sky Switzerland und Gemeinderat in Langnau am Albis, informierte sowohl über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Mensch und Umwelt als auch über mögliche Massnahmen die Lichtverschmutzung zu reduzieren.
So sind heute in der Stadt Zürich in einer normalen Sommernacht mit blossem Auge ca. 400 Sterne sichtbar, ohne Lichtverschmutzung wären es bis zu 4000. Durch neue Technologien wie die LED ist es möglich, die für Beleuchtung aufgewendete Energie signifikant zu reduzieren, was wiederum dazu verleitet hellere Leuchtmittel einzusetzen als bislang. Ein Beispiel ist die Strassenbeleuchtung, bei der die bestehenden, alten Hochdruck-Natrium-Dampflampen durch moderne LEDs ersetzt werden. So wurden in der Vergangenheit die Insekten, angelockt vom Licht, von den Hochdruck-Natrium-Dampflampen verbrannt. Im Lichtstrahl der LEDs fliegen sie bis zur totalen Erschöpfung und fallen tot zu Boden. In einer Nacht finden an einer Strassenleuchte so ca. 120 Insekten den Tod.
Aber auch andere nachtaktive Tiere verlieren ihren angestammten Lebensraum oder finden ihren Weg auf nächtlichen Flügen oder Wanderungen nicht mehr, wie am Beispiel der Fledermäuse und Flusskrebse anschaulich erklärt wurde. Vielen der 40 Zuhörer war auch nicht bewusst, dass der Stoffwechsel von Pflanzen durch die zunehmenden Lichtimmissionen beeinflusst wird. Es ist nachgewiesen, dass ein Baum, der im Lichtkegel einer Lampe steht, viel später sein Laub abwirft als einer, der nicht durch künstliche Beleuchtung beeinflusst wird.
Bei dem anschliessenden Rundgang durch einen Teil der Gemeinde hat Herr Schatz auf das Verbesserungspotenzial im privaten und öffentlichen Raum hingewiesen. Mögliche Massnahmen sind der Einsatz von Leuchten, die nur von oben nach unten strahlen und zielgerichtet den gewünschten Bereich ausleuchten, die Abschirmung von vorhandenen Leuchten und die Begrenzung der Leuchtdauer.
Der Abend fand bei einer heissen Feuerzangenbowle im Schein des Feuers seinen Ausklang. In der gemütlichen Atmosphäre und angeregt durch die Informationen von Herrn Schatz wurde bis spät in den Abend weiter diskutiert.
26. Oktober 2019: Arbeitseinsatz an der Mauswieselburg
Es trafen sich zehn Erwachsene und neun Kinder um die Mauswieselburg in der Benjeshecke in Kindhausen neu zu bauen. Zunächst hatte V. Müller die alte überwachsene Burg mit einem Bagger aus dem Gestrüpp geholt. Mit Feuereifer ging es los. Erst wurden grosse Steine gesucht, die um zwei Zementrohre herum als Fundament geschichtet wurden. In der Mitte wurde die sogenannte Aufzuchtstation angelegt. Wir haben anstelle von Laub, das dieses Jahr noch immer an den Sträuchern hing, eine Packung Stroh mitgebracht und das Nest damit ausgelegt. Wir füllten damit auch die Rohre, liessen aber eine Öffnung als Eingang dazwischen frei. Darauf wurden nun Steine in den verschiedensten Variationen und unterschiedlichen Dimensionen geschichtet. Der alte Haufen war schon halb Kompost. Die Kinder fanden Molche und Regenwürmer und legten sie behutsam unter das Gebüsch. Nach 1½ Stunden war unser Werk vollendet.
Da das Wetter mild und sonnig war, setzten wir uns auf die Wiese und genossen eine kleine Verpflegung. Die Präsidentin erzählte wie ein Mauswiesel aussieht, wie es lebt und natürlich von was es sich ernährt. Mauswiesel sind die kleinsten Raubtiere der Welt. Alle hatten Spass und dachten bereits an einen neuen Einsatz. Es sollte aber ganz sicher keine Bärenhöhle gebaut werden!!
Unterdessen war Dagmar mit Jarno und Richard am grossen Tümpel. Der war voller Wasserpest, das zäh am Rechen klebte. Aber am Schluss blieb nur noch wenig Material im Teich um das im Frühling die Kröten ihre Laichfäden herumziehen können.
23. März 2019: Exkursion zum Moorgebiet Torfmoos in Niederrohrdorf
Am 23. März trafen sich 16 Erwachsene und 14 Kinder auf dem Parkplatz Torfmoos. Der Tag hätte nicht schöner sein können. Albert Wickart startete die Führung mit einer geschichtlichen Aufzählung. Nach dem Rückzug der Gletscher entstanden riesige Sumpflandschaften - es entstanden sogenannte Moorgebiete.
Moore sind von Wasser geprägte Lebensräume in denen ständig oder zum überwiegenden Teil des Jahres Wasserüberschuss herrscht. Dabei gibt es Flach- oder Niedermoore und Hochmoore. Das stehende Wasser verhindert die vollständige Zersetzung der abgestorbenen Pflanzenmasse und es entsteht Torf.
Die meisten Moorgebiete in Europa wie auch bei uns wurden in früheren Zeiten intensiv genutzt. Einerseits sind sie entwässert worden um neues Ackerland zu gewinnen und andererseits wurde Torf im grossen Stil ausgebeutet um damit zu heizen oder zur Verwendung im Gartenbau.
Das Torfmoos in Niederrohrdorf ist nur noch ein kleiner Rest eines einst grossen Moorgebietes. Schon im 19. Jahrhundert wurde hier Torf gestochen und für Heizzwecke ans Kloster Königsfelden geliefert. Der Wald war für die arme Gemeinde ein wichtiger Holzlieferant und die Moore lieferten Streue und Torf und hatten deshalb eine hohe Bedeutung für die Gemeinde. Dann aber gab es ein Umdenken, denn fast alle Moorgebiete der Schweiz verschwanden nach und nach, bis ein Bürgerbegehren in den 80er Jahren dem ein Ende setzte. Alle Moore wurden unter strengen Schutz gestellt. Heute weiss man: Die einzigartigen Moore gehören zu den wertvollsten Naturräumen überhaupt.
Unsere Route führte entlang an Feuchtgebieten, Tümpeln und Teichen voller Leben. Im lichten Waldgebiet hörten wir die Singdrossel, den Buchfink, den Kleiber und den Zaunkönig. Wir sahen Fischreiher, Stockenten, Kormorane, Schwarz- und Rotmilane. Wir entdeckten jede Menge Froschlaich und Frösche. Albert zeigte uns auch Köcherfliegenlarven, die ganz spezielle Symbiosen mit Fischen eingehen und später zu hunderten als weisse Schmetterlinge aufsteigen. Die Larven der Köcherfliege errichten aus Steinchen, winzigen Muscheln oder Holz kleine röhren- oder trichterförmige Köcher, in denen sie Schutz suchen.
Albert zeigte uns auch eine riesige Teichmuschel, die niemand von uns hier vermutet hätte. Vom Taumoos aus ging es weiter ins Hochmoor Torfmoos. Dies ist nun wirklich ein ganz speziell interessantes Gebiet.
Hochmoore im speziellen entstanden, wo sich dank niederschlagsreichem Klima und gemässigten Temperaturen in einem Flachmoor Torfmoose ansiedelten. Die Torfmoose wachsen an der Spitze und sterben unten laufend ab. Über sehr lange Zeiträume, d.h. über tausende von Jahren, entsteht ein immer mächtiger werdender Torfkörper. Im torfigen und säurereichen Moorboden herrschen sauerstoffarme Bedingungen unter welchen nur hochspezialisierte Lebewesen existieren können.
Hier wachsen Seggen, Wollgras, das zur Blütezeit ein riesiges weisses Meer von flauschigen Kugeln ist, Erika und der einzigartige Sonnentau, der Insekten anzieht, die im Kelch verschwinden und aufgelöst werden. Moorbirken und Bergföhren kommen nur hier vor. Der 6 m tiefe Boden ist wie ein Schwamm und wir fanden es extrem interessant vorsichtig aufzutreten.
Herzlichen Dank an Albert Wickart für die tolle Führung!
Fotos: Werner Weibel
14. März 2019: Besuch der Lämmchen bei Familie Belser auf dem Wisli Hof
Am 14. März waren wir zu Besuch bei den Lämmchen der Familie Belser in Eggenwil. Obwohl der Ausflug im strömenden Regen begann, hatten wir eine tolle Zeit.
Während der kalten Wintermonate finden die Schafe mit ihren Neugeborenen ein warmes Plätzchen im neu erbauten Stall auf dem Bauernhof. Sobald es draussen wärmer wird, dürfen die Muttertiere mit ihren Lämmchen auf die Weide und dort das frische Gras geniessen. Bei unserem Besuch waren bereits 21 Lämmchen geboren und zwei Muttertiere hochschwanger. Die kleinen Lämmchen waren mindestens genauso erfreut und aufgeregt über die Besucher im Stall wie die Kinder selbst. Nachdem die wichtigsten Dinge über Schafe besprochen wurden, durften die Kinder auch schon mit den Lämmchen im Stroh spielen. Neben vielen Streicheleinheiten wurde auch ausgiebig mit dem Lämmchen gespielt und getobt. Wir waren doch alle sehr erstaunt wie neugierig und verspielt so kleinen Lämmchen sind. Die Kinder haben insbesondere das schwarze Lämmchen "Black Beauty" und den kleinen "Ruedi" ins Herz geschlossen. Zum Abschluss wurden die Schafe noch mit getrocknetem Brot gefüttert und die letzten Fragen geklärt. Sowohl die Kleinen als auch die Grossen waren begeistert und haben den schönen Ausflug genossen.
Herzlichen Dank an Tanja Belser für den schönen Nachmittag!
Fotos: Birthe Lohmann
28. November 2018: Besuch des Igelzentrums in Zürich.
Am 28. November besuchten wir mit 15 Jungmitgliedern und einigen erwachsenen Begleiter das Igelzentrum in Zürich. Die Fahrt mit dem ÖV war problemlos. Dank Flughafenzug mussten wir nicht mal umsteigen. Herr Steinemann erwartete uns schon. Wir sassen alle in einem Halbkreis und erfuhren eine ganze Menge über Igel. Wie immer hatten unsere jungen Zuhörer viele Fragen, die alle beantwortet wurden. Wisst ihr, wie schwer die Igel werden? Vom Baby mit 20g bis zum grossen Igelvater mit 1,5 kg. Was fressen sie, wie aktiv sind sie am Tag und bei Nacht? Welche Gefahren lauern auf die Igel? Was macht ihr mit einem verletzten Igel? Natürlich immer erst das Igelzentrum anrufen. In grossen Kunststofftrögen leben die verletzten oder unterernährten Tiere in einem geschützten Häuschen gefüllt mit Papierknäueln. Es muss alles top sauber sein, damit keine Krankheiten weiterverbreitet werden. Anschliessend an die Erklärungen nahm Herr Steinemann einen Igel aus seiner Schlafkiste. Anfänglich war er noch eingerollt und nicht ganz so glücklich, dass er geweckt wurde. Dann allmählich begann er herumzulaufen. So putzig, wie er einen hingelegten
Handschuh beschnüffelte. Könnte man da vielleicht was essen? Ein Igel sieht schlecht, aber sein Riechsinn ist bestens ausgeprägt. Als er dann aber sein Haus sah, gings schwupps hinein – ein bisschen drehen und dann bereits wieder schlafen. Wie im Flug verging die Zeit. Ab auf den Bus und gerade noch den Zug nach Hause erwischt.
Alle waren begeistert, es war ein lehrreicher Ausflug!
Fotos: Werner Weibel
3. November 2018: Einsatz der Feuerwehr für die Natur - Reinigung der Mehlschwalbennester bei Walter Hirzel
Am 3. November haben wir dank grosser Hilfe unserer Feuerwehr die Mehlschwalbennester bei Walter Hirzel gereinigt. Erst kam das TLF angefahren. 5 Angehörige der Feuerwehr holten die grosse Leiter vom Auto und stellten sie millimetergenau und höchst gekonnt an die Hauswand. Einer schraubte die Nester oben los, reichte sie weiter bis zu Walter und unserer Präsidentin. Jetzt ging es ans Säubern und Ausbrennen all der Parasiten. Man glaubt es nicht, wie viel so ein ca. 20g schweres Vögelchen alles anschleppt. Schlussendlich ist die Wohnung gepolstert und für die Aufzucht im Mai bereit. Wir mussten zügig putzen, die Männer reichten uns immer wieder neue herunter. Kaum fertig gesäubert, schraubten sie diese oben wieder an. Danke für diesen tollen Einsatz für die Natur.
Fotos: Werner Weibel
9. Juni 2018: Besichtigung der Kompostieranlage am oberen Schönenberg
Jährliche Zulieferung von 450 Tonnen durch die Gemeinde und rund 600 m3 durch Ditte (hauptsächlich Gärtner, Hauswartungen etc.). Gefundene Gegenstände aus der letzten Anlieferung: Rüstmesser, Gartenscheren, Schüfeli, Steckschlüssel, grössere Teile einer Palette, Holzlädli Plastiktöpfe, Plastiksäcke usw. des Weiteren 2 Säcke voll mit nicht kompostierbarem Müll wie eben Plasticsäckli etc.)
Zum Thema verrottbare Plastiksäcke: Die EU-Norm EN 13432 legt fest, wieweit Öko-Mülltüten sich zersetzen und kompostierbar sein müssen. Für ihre Herstellung wird biologisch abbaubarer Polyester verwandt, gemischt mit Maisstärke, Zellulose und Polymilchsäure. Die EU-Norm fordert eine Zersetzung von 90 Prozent der Tüte in Bestandteile, die kleiner als zwei Millimeter sind, binnen zwölf Wochen. Das hat nur logistische Vorteile. Dabei geht es in erster Linie um Mieter in der Großstadt, der den Müll fünf Stockwerke runter zur Tonne tragen muss. Aber zur Wiederverwertung von Bioabfällen etwa als Dünger würden die Biokunststoffe keinen positiven Beitrag leisten. Die angebliche gute Kompostierbarkeit und ökologisch einwandfreien Zersetzung: „Das ist die Theorie.“
Biokunststoff-Müllbeutel bauen sich nur bei einer bestimmten Wärmeentwicklung in Kompostieranlagen ab und benötigen eine längere Verweildauer, was bei der Reifedauer des Kompostes mit 8-10 Wochen deutlich zu kurz ist.
Deshalb Rüstabfälle in den Container kippen und Säckli unbedingt in den Limmattaler Abfallsack.
Seit nunmehr 21 Jahren wird das Grüngut der Gemeinde Bergdietikon in der Kompostanlage im Oberen Schöneberg verwertet und kann seitdem als fein gesiebte Komposterde am «Spritzenhüsli» in Kindhausen bezogen werden.
Ursprünglich wurden Gras und andere organische Abfälle im Wald entsorgt bis in den 1980er Jahren Albert Schärer eine sogenannte Miete (eine Kompostmiete ist ein sachgerecht angelegter und gepflegter Komposthaufen) zur Verfügung stellte. Dort wurde das in den umliegenden Bauernhöfen anfallende Grüngut kompostiert und später als Humus zur Verbesserung des Bodens auf den Feldern ausgebracht.
Die Grünguttonnen der Privathaushalte wurden bis 1997 von der Fa. Steiner entleert und das Grüngut bis auf die Kompostierungsanlage in Wettswil gebracht.
Auf Initiative von Walter Schenkel und Albert Schärer befasste sich die Gemeinderäte Maria Oklé und Werner Weibel mit der Idee einer Hofkompostierung. Nach einem gemeinsamen Besuch der Anlage in Wettswil die ja damals für die Gemeinde tätig war und zwei Bauernbetrieb die eine Hofkompostierung durchführten, war der Entscheid schnell gefasst.
In der Wintergemeinde 1996 wurde der Antrag durch die Bevölkerung einstimmig angenommen. Die eigene Kompostierungsanlage in Bergdietikon konnte in Angriff genommen werden. Durch die Gründung der Kompostgemeinschaft im Ort konnte ab März 1997 eine starke Verbesserung der Ökobilanz der Gemeinde erreicht werden – zum einen verkürzen sich die Transportwege, zum anderen wird der fertige Kompost den Einwohnern von Bergdietikon kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Idee die Kompostmieten an verschiedenen Standorten abwechslungsweise zu bewirtschaften hat sich schnell als aufwendig und unwirtschaftlich erwiesen, müssen diese doch regelmässig gewendet werden und sobald der Reifegrad erreicht ist auf dem Sammelplatz wieder gesiebt werden. Und so blieben die Standorte in all den Jahren mehrheitlich da wo sie heute auch noch sind.
Die Gartenabfälle werden nach der Anlieferung auf dem Oberen Schöneberg manuell sortiert und danach kompostiert. Dieser Schritt ist notwendig, da immer wieder nicht verrottbare Materialien wie Plastiktöpfe oder andere Plastikverpackungen und sogar Pflanzen mitsamt Pflanzkübeln in den Grüngutcontainern entsorgt werden.
Welches Material kann kompostiert werden und was darf nicht in die Grünguttonne?
Kompostierbar:
Äste, Stauden, Laub, Rasenschnitt, pflanzliche Gartenabfälle, Rüstabfälle von Gemüse, Eierschalen, Schnittblumen und Topfpflanzen (OHNE Topf), verbrauchte Topfpflanzenerde.
Nicht kompostierbar:
Kunststoffe aller Art, Metallteile, Glas, Hundekot, Katzenstreu, Windeln, Staubsaugerbeutel, beschichtete Papiersäcke, Steine, Textilien, Plastikbeutel der Küchenabfälle.
Schalen von Zitrusfrüchten und Bananen sind nicht sonderlich geeignet und gehörten eigentlich nicht in den Grüngutcontainer da sie meist gespritzt sind und auch sehr schwer und langsam verrotten. Prinzipiell dürfen Unkräuter als Grüngut entsorgt werden. Allerdings gehören Neophyten wie beispielsweise der Japanknöterich oder das Jakobskreuzkraut nicht in dem Kompost. Es gilt zu beachten, dass insbesondere die Samen nicht immer durch die Kompostierung komplett verrotten. Dank sorgfältiger Arbeit wird im Oberen Schöneberg qualitativ hochwertiger Kompost hergestellt, was durch regelmässige Laborkontrollen sichergestellt wird.
5. Mai 2018: Exkursion ins Auengebiet Chili Rhy
Am 5. Mai fand unsere Exkursion ins Auengebiet Chly Rhy statt. Es hatten sich 26 Personen, darunter 12 Kinder angemeldet und sie kamen alle. Die Führung unter Thomas Urfer, dem ehemaligen Präsidenten der Pro Natura Aargau, begann 10.15. Die Auen liegen am Rhein bei Rietheim. Heute ist das Gebiet wunderschön, aber das war nicht immer so. Bei Hochwasser überschwemmte der Rhein Nutzland und vernichtete Saaten. Um das zu verhindern trennte man um 1920 den Seitenarm Chly Rhy durch Zuschütten ab. Um 1960 wollte man ein Kraftwerk bauen, alles wurde grossflächig aufgeschüttet und mit Pappeln aufgeforstet. Der Fluss war gezähmt. Inzwischen ist die Bedeutung einer Auenlandschaft gestiegen. Der Kanton und Pro Natura erworben Land und begannen 2014/15 mit der Renaturierung. Tümpel, Kiesbänke und vieles mehr wurden angelegt.
Wir begannen unsere Tour mit der Besteigung eines alten Bunkers. Von da überblickt man das ganze Gebiet. In der Mauer bestaunten wir ein gross angelegtes Wildbienenhaus. In den Tümpeln fanden wir jede Menge Kaulquappen, über uns
flogen Schwarz- und Rotmilane. In naher Umgebung rief der Kuckuck den ganzen Tag. Dann ging es zum Weidenpalast, ein tolles Werk und sehr stabil. Von da sieht man eine kleine Sandwand für die Eisvögel oder Uferschwalben. Auch entdeckten wir den Flussregenpfeifer, den Gänsesäger und einen Schwan am Brüten. Für die Orchideen war es noch zu früh und der Biber schwimmt gegen Abend herum. Seine Nagespuren sahen wir überall. In den morschen Stämmen auf einer kleinen Insel entdeckten wir viele Spechtburgen. Thomas kam mit einer Kiste voller Mölche, er rettet sie jeweils aus dem Rechen der Kläranlage. Alle Kinder brachten sie im vordersten Tümpel in Sicherheit. Langsam bekamen wir Hunger und wir kehrten zurück zum Grillrost. Die Sonne wurde immer stärker, alle tranken viel Wasser und warteten gespannt auf die feinen Würste und Schlangenbrote. Es war herrlich anzusehen, wie alle auf ihren mitgebrachten Decken sassen und sich’s schmecken liessen. Die Feuerstellen liegen direkt am Rhein. Das liess die Phantasie der Kinder immer höher steigen. Aus Sand und Steinen wurde alles mögliche gebaut. Einige wurden dabei ziemlich nass, aber der Spass war riesig. Eigentlich wollte niemand so schnell nach Hause, es war ein Riesengaudi.
Danke nochmals an den Führungsleiter Thomas Urfer!
26. Oktober 2017: Ausflug ins Neeracherried
Am 26. Oktober besuchten 6 Erwachsene und 12 Kinder das Neeracherried. Das Ried liegt zwischen Dielsdorf und Neerach. Mit einer Fläche von 105 Hektaren ist es eines der letzten grossen Flachmoore der Schweiz. Im Frühling und im Herbst rasten in den Riedwiesen und an den Teichen viele Entenarten, Watvögel und sogar Störche.
Schöner hätte dieser Herbsttag nicht sein können. Die Führung begann kurz nach 14.00 Uhr. Wir versammelten uns erst auf dem Dach des Zentrums. Hier hat man einen guten Überblick über das ganze Gelände. Das Neeracher Ried verdankt seine Existenz dem Linth Gletscher. Dieser schuf ein Relief, das später die Bildung von ausgedehnten Moorlandschaften begünstigte.
Nun ging es über den Holzsteg zum Naturpfad und zu den beiden Beo-bachtungshütten. Aus diesen sogenannten «Hydes» lassen sich vor allem Vögel ganz aus der Nähe beobachten, ohne sie zu stören. Wir wurden in 2 Gruppen geteilt. Natürlich haben sich die Jungs gleich zusammengeschlossen und die Mädchen waren für sich. Die Hydes sind so ausgerichtet, dass von jedem ein völlig anderer Ausblick in das Ried und den Teich möglich ist. Auf den Riedflächen war nicht so viel los. Das Wasser war bereits etwas abgelassen, da ab Ende Oktober das Zentrum geschlossen ist und diverse Schneide arbeiten im Schilf und im Ried vorgenommen werden. Das Schilf wird in Etappen geschnitten. Die Schottischen Hochrinder waren weit hinten. Im zweiten Hyde sieht man direkt auf die Teiche. Wir waren alle mit Feldstechern ausgerüstet und man konnte auch durch ein Teleskop die gefiederten Gäste in Grossaufnahme bestaunen. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man einen Vogel so genau sieht als würde man vor ihm stehen. Beim Kiebitz konnten wir jedes Federchen sehen. Hier war überhaupt viel los. Wir sahen Grau- und Silberreiher, Kiebitze, Bekassinen, Krick- und Stockenten. Hoch oben kreisten Milane.
Anschliessend ging es zu einem kleinen Teich. Hier erhielten alle Schalen und kleine Netze. Alle stocherten im Wasser und in den Blättern und füllten die Schalen mit dem Teichwasser. Noch schnell einen Blick auf das Wildbienenhaus und verschiedene Asthaufen, die vielen Lebewesen Schutz bieten.
Zurück im Zentrum durften wir die gefüllten Schalen in kleine Becher abfüllen und damit unters Mikroskop. Da staunten alle. Was winzig klein ist, wird hier besser sichtbar. Da gab es Babyfrösche, Mückenarten, Rückenschwimmer und jede Menge Libellenlarven, gross und klein. Lisa hatte eine grosse Larve in ihrem Glas, die hätte in einen Horrorfilm gepasst. Was in einem solch kleinen Teich alles kreucht und fleucht. Unglaublich. Es war ein tolles Erlebnis für alle!
Herzlichen Dank an alle Fahrer und Fahrerinnen!
Fotos: Werner Weibel
29. August 2015: Arbeitseinsatz Hintermatt
Es war einer der letzten heissen Sommertage. 4 Frauen und 6 Männer machten sich mit Schaufeln, Scheren aller Art, 2 Garetten, verschiedenen Sägen und Hämmern auf den Weg in die Hintermatt.
In der Benjeshecke war der kleine Teich fällig zur Sanierung. Die alte Folie war kaputt, das Wasser blieb nicht mehr drin. Diese Folie herauszuholen war ein rechtes Stück
Arbeit. Anschliessend wurde das Terrain ausgeebnet, alle Wurzeln möglichst vollständig ausgegraben. Mit der Wasserwaage wurde alles austariert. Jetzt folgte als Erstes der Flies und dann
die Folie. Später beschwerten alle mit Steinen den Tümpel. 4 Stunden Arbeit, viel Schweiss floss, aber es hat sich gelohnt. Schon wenige Tage später regnete es und die ersten Libellen legten ihre
Eier ab. Die Frauen entkrauteten in dieser Zeit 2 ältere Steinhaufen. Einige Sträucher musste man zurückschneiden. Zwischen den Steinen hat sich Erde angesammelt und demzufolge auch Gras, welches
wir wegzupften. Nun kam Licht auf die Steinhaufen, alles sieht wieder wie früher aus, bestens geeignet für Mauswiesel oder Eidechsen.
Natürlich gab es zum Schluss ganz feine Sandwichs von Antonia und Getränke. Herzlichen Dank an alle Helfer/innen.
Fotos: Werner Weibel
8. Mai 2015: Abendexkursion zu den Laubfröschen
Unterhalb von Bremgarten prägen grosse Mäanderbögen die Flusslandschaft und zeugen von der ehemaligen Dynamik der Reuss. Durch Begradigungen und die Fixierung des Flusslaufes sind viele Elemente der früheren Auenlandschaft verschwunden. Periodische Überflutungen, Ufererosion sowie die Umlagerung von Sedimenten fehlen heute mehrheitlich, was zu einem ökologischen Verlust der Lebensräume führte.
Im Rahmen des Auenschutzpark Aargau fand vor wenigen Jahren das Renaturierungsprojekt der Reuss im Gebiet Hegnau in Bremgarten statt. Neben einem über 1.5 ha grossen und indirekt mit der Reuss verbundenen Stillgewässer wurden auch spezielle Flachwassertümpel im Gebiet geschaffen. Letztere bieten für Laubfrosch, Gelbbauchunke und Co. ideale Laichgewässer.
Unsere Exkursion startete um 20.00 Uhr auf dem Parkplatz Hegnau in Bremgarten, 500 Meter nordwestlich Fohlenweid Richtung Fischbach.
Foto 1: 22 Personen, darunter 8 Kinder folgten unserem Aufruf. Frau Bosshard, Mitarbeiterin Amphibienmonitorin des Kantons Aargau und Herr Temperli, Mitarbeiter der Abteilung Landschaft und Gewässer begrüssten uns. Gleich hinter dem Parkplatz ist eine riesige Grube aus der lastwagenweise Kies fortgefahren wird. Durch die lange Regenzeit bildeten sich hier grössere Wasserstellen, die bereits von Unken bezogen waren. Unken kommen zwischendurch mit wenig Wasser in den Tümpeln aus. Sie bleiben im Sommer in der Nähe, im Winter leben sie an Land.
Foto 2 + 3: Daraufhin lernten wir durch ein Spiel mit Karten die im Gebiet lebenden Amphibien kennen und zwar von der Eiablage bis zum erwachsenen Tier.
Foto 4: Weiter ging es zum grossen Teich, der wie alle Tümpel durch das Wasser der Reuss gefüllt wird. Bei der Anlage hat man auch Wände für Uferschwalben und den Eisvogel gebaut. Wurzelstöcke bilden kleine Inseln. Hier sahen wir die ersten Wasserfrösche. In diesem Teich hat es auch Fische, die gefischt werden dürfen. Die Wasserfrösche können von grün bis braun gefärbt sein. Ihre Augenstellung ist den Verhältnissen des Beuteangebotes bestens angepasst. Ihnen entgeht wohl keine Libelle. Sie quaken laut, aber noch viel lauter sind die Laubfrösche. Sie haben die lauteste Stimme unserer Lurche, über 85 Dezibel! Sie sassen in den Haselsträuchern. Sie haben Haftballen an den Zehenenden und sind somit bestens zum Klettern geeignet. Es war eine riesige „Quakophonie“!
Foto 4: Langsam wurde es dunkel und der Regen stärker. Wir stellten unsere Taschenlampen ein und entdeckten jede Menge Frösche und Fadenmölche. Letztere sind bereits auf der roten Liste. In kleineren Tümpeln beobachteten wir eine junge Ringelnatter, sie schlängelte sich elegant durch die Gräser. Mit Feumern versuchten einige einen Frosch zu fangen, keine leichte Aufgabe. Von den Laubfröschen waren bereits Laichballen im Tümpel, deshalb waren im Wasser keine mehr zu finden. Die Reuss kam mächtig hoch daher, so waren wir froh wieder alle zurück am Parkplatz zu haben.
Herzlichen Dank an die tollen Führer.
Fotos: Werner Weibel
Projekt: Ein Zuhause für Eidechsen
Wussten Sie, dass Zauneidechsen immer am gleichen Ort bleiben?
Unsere Präsidentin Anita Weibel hat im Rahmen ihrer Ausbildung zur Naturschutzberaterin der Gemeinde ein Zuhause für Zauneidechsen geschaffen. Der ausgesuchte Standort ist ideal. Die Zauneidechsen leben schon im Bruederacher. Die ist seit 20 Jahren nie mehr gedüngt worden und bietet alles für die Eidechsen. Sie benötigen offene, wenig bewirtschaftete Flächen oder Ruderalstellen.
Der Wunsch von Anita stiess auf offene Ohren. Pächter und Grundbesitzer waren einverstanden eine solche Reptilienburg zu planen und später den Bau auch auszuführen. Die Gemeinde begrüsste das Vorhaben ebenfalls.
Nun ist die Burg gebaut. Die Eidechsen haben ein sicheres Zuhause und können flüchten wenn ihre natürlichen Feinde wie Greifvögel, Turmfalken, Wiesel, Füchse, Marder und Katzen ihnen nachstellen.
Erfreulich ist, dass dieses Vorhaben durch Gemeinde und Kanton finanziert wird. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeitenden.
Fotos: Werner Weibel
Oktober 2014: Ein neues Zuhause für Kröten und Frösche
Die Landschaftskommission erneuert den Teich in der Hintermatt.
Die Benjeshecke in der Hintermatt beheimatet seit jeher auch einen Tümpel. Ein idealer Platz für Frösche, Kröten und andere Amphibien. Leider ist der Teich langsam in die Jahre gekommen und musste saniert werden. In Trockenperioden versickerte das Wasser fast ganz und die armen Frösche sassen förmlich auf dem Trockenen. Auch die massiven Regenfälle der letzten Zeit haben ihm arg zugesetzt.Die Landschaftskommission, unter der Leitung von Gemeinderat Urs Vogel, hat einen Antrag für eine Teichsanierung eingereicht. Anfangs Oktober konnte dieses Projekt nun umgesetzt werden. Unter „strenger Aufsicht“ und grosser Mithilfe von Urs Vogel hat die Firma Häusermann den Teich fachkundig erneuert. Kaum vollendet, haben die kurzzeitig umgezogenen Bewohner des Teichs die erneuerte Heimat wieder bezogen um wohl die letzten warmen Sonnenstrahlen des Oktobers zu geniessen. Pionierpflanzen werden nicht lange auf sich warten lassen und vom Eingriff wird bald nichts mehr zu sehen sein.
Fotos: Werner Weibel
18. August 2014: Fledermausexkursion
Am 18. August fand unsere Fledermausexkursion mit den Jungmitgliedern statt. Kurz nach 20.00 versammelte sich eine ansehnliche Schar Jungmitglieder, sei es mit Mama oder Papa, Schwester oder
Bruder am Turnerweg in Dietikon. Frau Chantal Stoll empfing die Schar. Sie verstand es ausgezeichnet etwas über das Wissen der Kinder über Fledermäuse heraus zu holen. Einige waren wohl schon im
Zürcher Zoo.
Wie gross stellt ihr euch Fledermäuse vor? Was für Hände haben Fledermäuse?
Fledermäuse fliegen mit den Händen. An Händen/Flügeln haben fast alle bei uns lebenden Fledermäuse nur eine Daumenkralle um klettern und laufen zu können. Damit können sie sich auch gut
aufhängen. Die Unterarme und die Mittelhandknochen sind enorm verlängert. Um uns das vorstellen zu können wurde Lara der Unterarm gemessen, also zog Frau Stoll ein Metermass aus der Tasche. 3x
die Länge des Unterarms und 10x die Länge des Mittelhandknochens, so lang sind die Flügel einer Zwergfledermaus!
Ja hat denn die überhaupt Platz in einem Baum oder Fledermauskasten? Sie hat, sie ist nämlich dann nur gerade 4-5 cm, sie hat in einer Nussschale Platz. Zwergfledermäuse machen einen langen Winterschlaf. Im April kommen sie in unsere Siedlungen zurück. Frau Stoll fragte die Kinder, wo meint ihr schlafen die Tierchen. Schaut euch mal um, wo könnten sie hier wohnen?
Aha, da hingen doch tatsächlich Fledermauskästen in allen Grössen. Sie sind besetzt und ab ca. 20.45 flogen auch einige aus. Wau sind die schnell!! Im Juni kamen die Jungen zur Welt. Die Bewohner dieses Hauses sind sehr tolerant, sie stören sich nicht am Kot. Während 4-6 Wochen wurden die Fledermäuschen gesäugt, nun sind sie selbstständig und jagen jetzt auch in der Dämmerung. Mit grossem Appetit verschlingt jeder dieser Winzlinge mehr als 2000 Kleininsekten. Eigentlich müssen wir froh sein, haben wir diese unersättlichen Insektenvertilger. Leider stören sich aber sehr viele Leute nicht nur am Kot, sondern glauben auch dass diese an Fassaden oder Isolationsmaterial nagen.
Nun wechselten wir hinüber zum Marmoriweiher. Wir zückten unsere Taschenlampen, Herr Stoll stellte seine Detektoren ein.
Wie fängt denn eine Fledermaus überhaupt Insekten?
Sie ortet mit Ultraschall ihre Beute und macht während dem Fressen quasi einen Blindflug. Alle Kinder erhielten ein Grissini in den Mund, jedes musste damit losrennen, mit den Armen flattern
und gleichzeitig essen! Das zeigte uns wie geschickt die Tierchen sind. Oh was war das denn für ein Geräusch im Detektor – wie Geknatter!
Das waren die Stimmen und nun sahen wir ganz viele Fledermäuse. Einige flogen sehr tief über den See – ob das wohl Wasserfledermäuse waren? Die kHz-Stärke 54 gab uns aber Zwergfledermäuse an. Sie
fliegen die ganze Nacht durch, wir hingegen machten uns auf den Heimweg.
Es war ein ganz tolles Erlebnis für alle! So nah vor uns gibt es nachts so viel Leben. Herzlichen Dank an Herr und Frau Stoll und Herr Gmünder mit seinen Fledermauskästen.
Fledermaus in Not – 079 330 60 60
Fotos: Werner Weibel
17. Mai 2014: Die Naturschutzgruppe auf Vogelpirsch
Nach einer langen, kalten und sehr regenreichen Periode stand die Sonne mit uns Frühaufstehern auf. Wir haben gewiss einen speziellen Draht zum Petrus. Um 7.00 Uhr trafen mindestens 20 Bergdietiker/Innen in Spreitenbach bei der Kirche ein. Koni Wiederkehr, der Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Spreitenbach begrüsste nebst uns nochmals viele andere Interessierte.
Wir wanderten Richtung Franzosenweiher und zurück. Als erste begrüsste uns die Amsel. Dann sichteten wir einen Mäusebussard der hoch oben auf einem Tannenbaum ein Sonnenbad genoss. Kolkraben hatten nicht weit davon auf einer Föhre ein riesiges Nest. Die ersten Rauchschwalben flitzten über uns hinweg. Dazu gesellten sich einige Stare. Am Waldrand hörten wir die Goldammer, die Mönchsgrasmücke, den Zilpzalp. Rabenkrähen stritten sich mit Milanen, Ringeltauben erschienen. Störend waren die grossen Blechvögel vom Flughafen her.
Schliesslich gelangten wir zu einem kleineren Teich. Dies war früher mal eine richtige Badi, heute wären Amphibien herzlich willkommen. Am Franzosenweiher sass ein Graureiher mit einem recht punkigen Federkleid. Der Teich hat übrigens seinen Namen aus der napoleonischen Zeit her. Hier lagerten des Kaisers Soldaten und fischten alles aus dem Teich. Die Mönche aus Wettingen hatten keine Freude daran.
Im Teich selber sind zu viele Fische, was leider die Amphibienpopulation enorm schwächt. Wenigstens gibt es noch die Geburtshelferkröte. Ganz schlecht ist, wenn Leute auch Schildkröten die ihnen verleidet sind, hier aussetzen.
Nun ging es durch den Wald. Hier war ein richtig schönes Konzert von Amsel, Buchfink, Zaunkönig, Rotkehlchen usw. Im Eulenkasten haben auch schon Käuze ihre Jungen aufgezogen.Immer noch bei schönstem Sonnenschein ging es zurück an einem kleinen Rebberg vorbei. Da gibt es Grünspechte. Überall entstanden neue Hecken die eine gute Vernetzung bringen. Dies hilft der ganzen Vogelwelt enorm.
Nach unserer zweistündigen Tour gelangten wir zur Kirche zurück. Hier wohnen Fledermäuse, nämlich das braune Langohr, eine Mutterkolonie die einmalig ist im Limmattal. Der absolute Höhepunkt sind aber die Turmfalken hoch oben im Kirchturm. Dieses Jahr sind die Vogeleltern wieder mit der Fütterung von 5 kleinen Falken beschäftigt. Sie entwickeln sich bestens.
Im alten Spritzenhaus erwartete uns ein tolles Frühstück. Herzlichen Dank an die Helferinnen von Spreitenbach. Zum Schluss konnten wir in einem kleinen Film den Turmfalken zuschauen.
Das war ein gelungener Morgen, eine interessante Exkursion bestens geführt von Koni Wiederkehr. Danke vilmals!
Fotos: Werner Weibel
Projekt: Wildbienenhaus am Waldrand Breiti in Kindhausen
Kaum hat die Naturschutzgruppe ihr Schwalbenhaus eingeweiht, wurde bereits das nächste Projekt in Angriff genommen und erfolgreich zu Ende geführt.
Bevor die Blumenwiese am Waldrand im Breiti in ihrer ganzen Pracht zu blühen begann, hat Heinz Lienhard, Vorstandsmitglied der Naturschutzgruppe, zusammen mit Reto und Ruedi Vogel ein grossen,
schönes Wildbienen-
haus am Waldrand platziert. Das Haus hat Heinz Lienhard im Rohbau gekauft und anschliessend mit verschiedenen Bienen-wohnungen ausgestattet. Es wird von den Bienen bereits rege benutzt und in der
Wiese summt und brummt es. Ein Spaziergang zum Waldrand lohnt sich.
Mehr zum Thema Wildbienen finden sie >hier
Für Interessierte empfehlen wir das Buch:
"Wildbienen, Die anderen Bienen" von Paul Westrich.
Anhand einzigartiger Fotos führt uns der Autor in die faszinierende Welt der heimischen Wildbienen. ISBN 978-3-89937-136
Fotos: Werner Weibel
26. Oktober 2013: Schnepfenweiherputzete
Schnepfenweiherputzete war am 26. Oktober angesagt. Einmalig schön war das Wetter an diesem Morgen. Es halfen 13 Erwachsene und 3 Kinder mit. Mittlerweile sind es 3 Mitglieder, die ganze Wasseranzüge anziehen und tief ins Wasser waten um die verfaulten Blätter herauszuholen. Die restl. Helfer zogen das Laub an Land und machten weiter hinten Haufen. Helga rutsche am Schluss noch aus und und wurde sehr nass. Gut war sie angeseilt!! Sie nahm es, wie nicht anders erwartet, mit Humor. Die Kinder bauten noch einen Unterschlupf für verschiedene kleine Waldtiere. Wir waren recht schnell fertig und genossen feine Sandwichs.
Dank an alle Helfer/innen!
Fotos: Werner Weibel
8. Juni 2013: Besuch in der Limeco Dietikon
Es war das erste wirklich warme Sommerwochenende und trotzdem kamen am Samstagmorgen, 8. Juni 26 Erwachsene und 4 Kinder zur ARA in Dietikon. Herr Jean-Pierre Balbiani Verwaltungsratspräsident der Limeco und Stadtrat von Dietikon begrüsste uns und gab einen kurzen Überblick über die Baugeschichte. Dietikon kann wirklich stolz sein, die modernste Abwasserreinigungsanlage von Europa zu haben. Dann übergab er das Wort an Christian Bühler den Betriebsleiter der ARA Limeco.
Das Limmattaler Abwasser fliesst durch die Kanalisation in zwei Hauptsammelkanäle. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Oetwil a.L. bis nach Bergdietikon, das wassermässig verbunden ist mit Dietikon. Pumpwerke und Regenrückhaltebecken unter dem Boden sorgen für einen konstanten Fluss. Spätestens nach 3½ Stunden erreicht das Wasser die Reinigungsanlage. Nun wird es vierstufig gereinigt.
Erst zeigte uns Herr Bühler die grossen Rechen vorne am Eingang. Diese trennen Papier, Holz und Textilien, welche später im KHKW (Heizkehrichtkraftwerk) verbrannt werden. Durch die Verbrennung im KHKW kann Energie in Form von Wärme und Elektrizität hergestellt werden. Im ersten Reinigungsbecken wird Oel und Fett an die Oberfläche gedrückt, Schlamm und Sand auf den Boden. Der Sand wird gereinigt und abgeführt. Nun geht es in die Vorklärung weiter wo sich der Frischschlamm absetzen kann. Dieser wird in der Schlammbehandlung aufbereitet wodurch Biogas erzeugt wird. Dieses Biogas dient in den Block-heizkraftwerken zur Gewinnung von Strom und Wärme. Immer noch gibt es viel Phosphate aus Wasch-, Reinigungsmittel, Shampo und Lebensmittel. Dies wird in der Biologischen Reinigung mit Eisenchlorid (FE-lll) gefällt, wodurch wiederum Schlamm entsteht (Chemische Reinigung). In mehreren grossen Becken wird nun die biologische Reinigung vorgenommen. Diese Becken sind mit Kunststoffwaben bestückt, welche von der Biomasse (Bakterien, Einzellern, Mehrzellern etc.) bewachsen werden. Diese winzige Tierchen ernähren sich vom Schmutz aus dem
Abwasser und reinigen gleichzeitig damit dieses Wasser. In einem Film wurde uns übrigens der ganze Vorgang genau erklärt. Nach den zwei Biologischen Stufen (Denitrifikation und Nitrifikation) wird am Schluss das gesamte gereinigte Abwasser nochmals gefiltert. Via Blähschiefer und Quarzsand fliesst nun das gereinigte Abwasser in die Limmat. Die Qualität des gereinigten Abwasser erfüllt nun alle gesetzlichen Anforderung.
In der Natur geschieht die Reinigung von Gewässern nach dem gleichen Prinzip, dauert aber Monate oder Jahre. Hier in der ARA von Limeco geschieht das in 4 Stunden.
Das Limmattaler Abwasser liefert übrigens Heizwärme für den neuen Stadtteil Limmatfeld in dem bald bis zu 5000 Menschen wohnen und arbeiten.
Na ja zwischendurch hielten sich vor allem die Kinder die Nase zu, „es stinkt Mami“! Draussen atmeten alle kräftig durch. Herr Bühler führte uns nun zu einer riesengrossen Mauer. Diese Fassade besteht aus vielen tonnenschweren Steinkörben. Dazwischen hat man jede Menge Nistmöglichkeiten geschaffen, sei es für Fledermäuse, verschiedene Kleinvögel und selbst für einen Falken der auch schon mal genistet hat. Die Glaswand ist mit Rieseneidechsen überklebt damit kein Vogel in die Scheibe donnert. Das alles zu sehen freut jeden Naturschützer.
Jetzt ging es auf’s Dach, das begrünt ist und auch hier wieder viel für die Natur bietet.
Zum Abschluss wurden wir von der Limeco bewirtet wie Könige. Herr Bühler wurde mit Fragen überhäuft. Alle waren total begeistert. Ein kleines Grüppchen blieb gegen Schluss noch bei der Messstation der Bachflohkrebse stehen. Sie stammen aus der Limmat und leben für ca. 2 Monate im Wasser. Anhand von ihren Bewegungen erkennt man ob im Wasser irgendein Gift ist, welches gefährlich werden könnte. Bewegen sie sich normal ist die Wasserqualität gut. So können oft Kosten gespart werden.
Herzlichen Dank für diese tolle, interessante Führung!
25. Mai 2013: Frühjahrstreff der Präsidenten Amt/Limmattal in Bergdietikon
Um 10.00 Uhr empfangen wir die Präsidenten Amt/Limmattal zu einem Rundgang durch das Naturwaldreservat Egelsee. Exkursionsleiterin Franziska Kaiser, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Wald vom Kanton Aargau.
Fotos: Werner Weibel
7. April 2013: Exkursion Frühling an der Reuss
Ja, wo blieb dieses Jahr der Frühling, das fragten sich viele bei der Einladung zur Exkursion vom 7. April 2013. Trotz aller Widrigkeiten kamen 23 Personen, davon 2 Kinder nach Rottenschwil. Die ersten Frühlingsboten sind wohl die Weidenkätzchen. Mit Lupe bewaffnet blickt man in eine fremde Welt. Da holen also die Bienen Zuckerwasser aus den winzigen gelben Fruchtkörpern und bestäuben bald einen nächsten Verwandten der Purpurweide.
Auf der Reuss waren immer noch einige Wintergäste wie Kolben- Schnatter- und Löffelenten. Was waren das für Spuren? Überall sahen wir angefressene Bäume und Späne am Boden. Nun sind also tatsächlich schon Biber oberhalb der Reussbrücke eingezogen. Sie sind fleissig am Bauen ihrer Burg. Wir konnten ihre Spuren, ihre Fussabdrücke auch hinter dem Damm bewundern. Nachts wechseln sie zur Altreuss hinüber. Eine ganze Schwarzpappel haben sie „angesägt“. Sie machen es wie unsere Förster – nur von einer Seite her – wenn der Baum dann fällt, dann sicher nicht auf sie. Im Auenwald kommt wieder länger je mehr der Seidelbast auf. Er ist hochgiftig aber ein richtiger Frühblüher und gedeiht dank der Wegnahme von Tannen wieder viel besser. Auf der Wiese entlang des Damms blühten viele Blausterne und Waldschlüsselblumen.
Dann ging es quer durch zum alten eingezwängten Bach der wie ein kleiner Kanal daher kommt. Und doch hat es bereits Wasserpflanzen drin. Vorbei an Extensiv- und Streuwiesen. Früher waren all diese Wiesen gedüngt worden. Seit einigen Jahren gehören sie teils der Stiftung Reusstal oder man hat Verträge mit den Bauern. Langsam kommen wieder Magerwiesen mit ihrer Blumenpracht durch. Hier entdeckten wir die Frühlingsschlüsselblume, die ein intensives Gelb hat. In den Teichen war noch kein Laich. Über unsern Köpfen aber flogen schon Störche, Wachholderdrossel, Schwarzmilane und Kibietze. Am Ende der Tour erwartete uns eine Überraschung. Im niedrigen Schilf spazierten doch wirklich 2 Blaukelchen, eines mit einem weissen Stern in der Mitte auf der Brust. Sie sind nicht einmal verwandt miteinander. Sie fliegen allein und sind auf dem Durchzug in ihr Brutgebiet irgendwo in Mitteleuropa. Jeder Ornitologe flippt aus bei deren Anblick. Haben wir ein Glück gehabt. Herzlichen Dank an Josef Fischer, der uns über alles Auskunft gab.
Fotos: Werner Weibel