Die Brennnessel wäre wohl schon lange ausgerottet, wenn wir uns nicht vor der unangenehmen Berührung mit der Pflanze fürchten würden. Der brennende Schmerz wird durch die kleinen, abbrechenden Härchen verursacht, in denen eine Substanz enthalten ist, die unsere Haut reizt, und dann einen Ausschlag verursacht!
Dabei ist sie ein Geschenk der Natur für unsere Gesundheit! Sie liefert uns die Vitamine A und C, Eisen, Mineralsalze, Magnesium, Kalzium und Silizium.
Als Tee zubereitet, dient sie der Entgiftung und Entwässerung und hilft bei vielerlei Krankheiten.
Frisch getrocknete Pflanzensamen enthalten vitalisierende Pflanzenhormone. Mit Honig und Wasser vermischt dienen sie bei Müdigkeit, Leistungsschwäche und Erschöpfung! Gourmetköche auf der ganzen Welt haben den einzigartigen Geschmack der jungen Brennnesselblätter entdeckt und verarbeiten diese Köstlichkeit als Gemüse, in Kuchen, als Suppen, im Salat und sogar als Zugabe für feine Desserts finden sie ihren Weg.
Brennnesseln sorgen aber auch für einen gesunden Boden, der dank dieser Pflanze mit Mineralien angereichert wird. Angesetzt im Wasser kann die Jauche nicht nur zur Stärkung der Gartenpflanzen verwendet werden – sie ist auch eine zuverlässige Insektenabwehr im Garten.
Die Brennnessel ist noch viel mehr. Wer über das Verschwinden von Schmetterlingen klagt, sollte mal einen prüfenden Blick in die eigene Umgebung werfen! Für über 25 verschiedene Raupen ist die Brennnessel eine wichtige Futterpflanze. Dazu gehören die vier Raupen der wohl schönsten Schmetterlinge nämlich das Landkärtchen, der Admiral, der kleine Fuchs und das Tagpfauenauge.
Um die Überlebenschancen dieser wunderbaren Schmetterlinge zu erhöhen muss diese Pflanze unbedingt geschützt werden. Also bitte nicht achtlos schneiden, ausrotten oder gar umstechen! Helft der Natur – lasst die Pflanzen so lange wie möglich stehen.
Text und Fotos: Elisabeth Bollier, Bergdietikon. Fotos: Landkärtchen bei Eiablage, Landkärtchen, Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Admiral.